Elektrizität und Wasser zusammen sind ein gefährlicher Cocktail. Doch auch im Badezimmer braucht man eben für manche Dinge Elektrizität. So geht es zum Beispiel nicht ohne Beleuchtung. Darum gelten für das Badezimmer strenge Sicherheitsregeln, um einen Stromschlag zu vermeiden. Diese können von Land zu Land unterschiedlich sein.
Die Sicherheitsbestimmungen teilen das Badezimmer aufgrund des Abstands von der Badewanne, vom Waschbecken oder von der Dusche in mehrere imaginäre Zonen ein. Jede Sicherheitszone hat ihre eigenen Sicherheitsanforderungen hinsichtlich der Schutzart der Leuchten (ausgedrückt durch den IP-Wert).

Woraus besteht ein IP-Wert?
Der IP-Wert ist ein Label, das elektrischen Geräten wie Beleuchtungskörpern zuerkannt wird und angibt, in welchem Maße das Gerät gegen Staub und Wasser geschützt ist. Ein IP-Wert besteht immer aus einer zweistelligen Zahl. Die erste Ziffer gibt an, in welchem Maße das Gerät gegen das Eindringen von Fremdkörpern geschützt ist.
Die zweite Ziffer gibt an, in welchem Maße das Gerät gegen das Eindringen von Wasser geschützt ist. Im Badezimmer ist also vor allem die zweite Ziffer von Bedeutung. Denn ist ein Gerät perfekt gegen Wasser abgedichtet, dann ist es auch für Staub schwierig, in das Gerät einzudringen. Eine hohe zweite Ziffer findet man deshalb immer zusammen mit einer hohen ersten Ziffer.
Die Sicherheitszonen mit ihren dazugehörenden IP-Werten
Das Badezimmer kann in vier imaginäre Sicherheitszonen eingeteilt werden, nämlich Zone 0, Zone 1, Zone 2 und Zone 3. Dabei erfordert Zone 0 den höchsten IP-Wert und Zone 3 den niedrigsten. Die folgende Abbildung zeigt die verschiedenen Zonen mit ihren dazugehörenden IP-Anforderungen.

Zone 0: mindestens IPx7
Mit Zone 0 ist das Innere der Badewanne oder Dusche gemeint. Hier sind elektrische Geräte tabu. Wenn Sie trotzdem einen Spot in Ihrer Wanne oder Dusche haben möchten, muss der einen IP-Wert von mindestens IPx7 (Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen) haben und mit einer SELV (Schutzkleinspannung) arbeiten. Mit einer SELV ist entweder 12-Volt-Wechselstrom oder 25-Volt-Gleichstrom gemeint. Die Beleuchtung in Zone 0 können Sie am besten von einem qualifizierten Elektriker anbringen lassen.
Zone 1: mindestens IPx5
Zone 1 bezieht sich auf den Bereich bis zu 2,25 Meter über dem Boden der Wanne oder Dusche. Die Beleuchtung in dieser Zone muss ebenfalls mit einer SELV arbeiten. Der IP-Wert in Zone 1 darf nicht geringer sein als IPx5 (Schutz gegen Spritzwasser).
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Zone 2: mindestens IPx4
Zone 2 verläuft bis zu 60 cm rund um die Badewanne oder die Dusche. In dieser Zone ist ebenfalls eine Schutzkleinspannung (SELV) vorgeschrieben. Eine 230-Volt-Spannung ist erlaubt, wenn es sich um einen Strahler handelt, der sich mindestens 1,60 Meter über dem Boden befindet. Dieser Spot muss gleichzeitig auch an einen Differentialschutz mit 30 mA angeschlossen werden. In Zone 2 ist mindestens ein IP-Wert von IPx4 erforderlich.
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Zone 3: mindestens IPx1
Der Rest des Badezimmers gehört zur Zone 3. Diese Zone reicht bis 2,40 Meter von der Badewanne oder Dusche, gemessen ab Zone 2. Zone 3 umfasst also den Bereich bis 3 Meter rund um die Wanne oder Dusche, ohne Zone 2. Hier ist die Schutzart IPx1 ausreichend (Schutz gegen Tropfwasser). Eine Schutzkleinspannung (SELV) ist nicht vorgeschrieben, kann aber durchaus empfohlen werden. Eine 230-Volt-Spannung ist unter der Bedingung erlaubt, dass sie an einen Differentialschutz mit 30 mA angeschlossen wird. Es ist nicht mehr vorgeschrieben, dass alle Schalter im Badezimmer zweipolig sind, obwohl dies noch immer empfohlen wird.
Wenn Sie also lieber keinen Schlag bekommen möchten, der Ihnen die Haare zu Berge stehen lässt, dann überprüfen Sie am besten die IP-Werte von elektrischen Geräten für das Badezimmer, bevor Sie diese installieren. Denn Sicherheit geht vor!
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Danke für den hilfreichen Artikel! Ich als Laie fühle mich jetzt schon etwas sicherer :)